Die Behandlung chronischer Schmerzen ist langwierig, oft teuer und manchmal unzureichend. Wir haben ein Instrument entwickelt mit dem mehrere Behandlungschritte zusammengefasst werden können und bisher unmögliche Behandlungen möglich wurden. Wie war es bisher?
Bei der Behandlung chronischer Schmerzen wird in der Regel eine Stufentherapie angewendet. Dies bedeutet, man fängt mit den leichteren, ungefährlicheren Behandlungsmethoden an und erst bei Versagen dieser wechselt der Arzt zur nächsten Intensitätsstufe. Diese Taktik ist richtig, da sie Nebenwirkungen minimiert und den meisten Patienten auch schon mit leichteren Behandlungsmaßnahmen geholfen werden kann. Wie weit der einzelne Arzt in dieser Stufentherapie vordringen kann, hängt von vielen Umständen ab, zum Teil von seiner technischen Ausstattung, von seiner Spezialisierung und letztlich auch von der Geduld des Patienten.
Moderne Behandlungsmaßnahmen werden häufig nicht von den Krankenkassen bezahlt weil sie sich an einen vereinbarten Katalog halten müssen. Und dieser wird nur in größeren Abständen aktualisiert - Er ist durch und durch veraltet! An erster Stelle stehen in der Regel physikalische Maßnahmen, darunter werden z.B. krankengymnastische und Massage-Maßnahmen verstanden. Es folgen anschließend die medikamentösen Behandlungen, auch hier ist allgemein bekannt, dass die Komplikationshäufigkeit bei den verschiedenen Medikamenten verschieden sein kann.
Wenn beide Behandlungsstufen ausgeschöpft worden sind, werden sogenannte invasive Behandlungstechniken in Erwägung gezogen. Diese werden in der Regel von Spezialisten durchgeführt aber auch diese Spezialisten beherrschen häu-fig nicht sämtliche Techniken. Dies ist auch verständlich, da hier sehr viele Spezialgebiete ineinan-der flie-ßen, wie z.B. Neurochirurgie, Orthopädie, Chirurgie oder Neurologie. Daher werden die Patienten dann zu weiteren Spezialisten weitergeleitet.
Um die Bandbreite invasiver Techniken auch nur annähernd anzudeuten, möchte ich exemplarisch am Beispiel der Rückenschmerzbehandlung einige aufzählen. Es gibt noch eine ganze Reihe mehr, aber diese Auflistung allein zeigt schon, was Alles möglich ist :
√ Injektion von schmerzlindernden, entzündungshemmenden, narbenlösenden Medikamenten in den Rückenmarkskanal.
√ Temperatur- oder Kälteverschorfung von wirbelsäulennahen Nerven
√ Pulsfrequenzstimulation von Rückenmarksnerven
√ Spinal-Cord-Stimulation (SCS) des Rücken-marks (Rückenmarksstimula-tion)
√ Implantation einer Medikamentenpumpe, die die Medikamente in den Wirbelkanal über einen Katheter ein-führt
√ Laser-Behandlung der Bandscheibe
√ Temperaturbehandlung der Bandscheibe
√ Offene operative Maßnahmen zur Erweiterung des Wirbelkanales oder zur Entfernung eines Bandscheibenvorfall
Electrode - Sie sehen an der Fülle dieser Auflistung, was alles bei chronischen Schmerzpatienten möglich ist. Die Schwierigkeit ist, die geeigneten Maßnahmen vorher schon festzulegen, da der Schmerz sich häufig nicht eindeutig zu-ord-nen läßt und die Ursachen der Schmerzen durch Röntgenbilder, Nervenmessungen, Computertomographien, Kernspintomographien und sonstige Untersuchungen nicht immer eindeutig feststellbar sind. Oft sind auch Kombinationen möglich, so dass mehrere Therapieverfahren nacheinander angewandt werden müssen.
Es ist offensichtlich, dass dies Zeit braucht und kostspielig werden kann, wenn es sich um moderne Verfahren handelt, die nicht von den Krankenkassen übernommen werden.
Diese Zeit haben Schmerzpatien-ten jedoch nicht. Sie wünschen eine schnelle Behandlung. Daraus entsteht häufig eine Diskrepanz zwischen den Patienten mit ihrem berechtigten Wunsch auf schnelle und preiswerte Behandlung und dem Arzt, der die Grenzen der verschiedenen Therapiemöglichkeiten kennt und dem Drängen des Patienten dann widerstehen muss.
Moderne Maßnahmen haben dann einen Sinn, wenn sie effektiver, komplikationsloser und preiswerter sind.
Da gerade im Bereich der wirbelsäulennahen Krankheiten die Schmerzen häufig verschiedene Ursachen haben, sind hier Kombinationsbehandlungen sehr oft notwendig. Der z.B. in die Beine und Füße ausstrahlende Schmerz (Ischias) be-darf einer anderen Behandlung als der in der Wirbelsäule lokalisierte Schmerz (Hexenschuss oder Lumbago). Hier kann es passieren, dass der Patient eine Kathetertechnik zur Injektion von narbenlösenden, abschwellenden Medikamenten zur Behandlung des Beinschmerzes und einer Pulsstimulation der Wirbelgelenksnerven bedarf um den Rückenschmerz zu lindern. Wendet man hier die modernen Maßnahmen an, können die Kosten deutlich steigen. Gerade in diesen beiden Behandlungsfeldern: Rückenschmerz und Beinschmerz sind die modernen Behandlungen sehr schonend und effektiv.